Und darinnen gibt es immer eine schöne tiefenpsychologische Deutung:
"Das zentrale Thema dieses Märchens ist die Zeit und Ruhe, die ein Kind braucht, um heranzuwachsen und all die damit zusammenhängenden Probleme zu lösen. Das phasenweise, scheinbar gelangweilte Verhalten eines jungen Menschen wird leider häufig mit Desinteresse und Trägheit gleichgesetzt. Jeder Mensch macht Entwicklungsphasen durch: Eintritt in den Kindergarten, Einschulung und später die Pubertät. Der Wechsel von der einen Reifephase zur anderen äussert sich oft durch ein zeitweise introvertiertes Verhalten. Diese unbewusste Konzentration auf sich selbst wird in dem Märchen durch den hundertjährigen Schlaf symbolisiert. Dornröschen nimmt seine Umwelt, das väterliche Schloss, gar nicht mehr wahr, die Zeit scheint stillzustehen. Erst mit dem Erreichen der nächsten Entwicklungsstufe beginnt für es wieder das Leben. Mit neuer Kraft und Lebensfreude kann Dornröschen es geniessen, denn es liess sich Zeit heranzureifen, sich ein neues Selbstverständnis anzueignen."
Kommt mir irgendwie bekannt vor! Bloss würde ich das Dornröschen in einer moderneren, "gendersensiblen" Variante aufwachen lassen, bevor der Prinz kommt – "damit sie ihn besser sehen kann" (ups, das war ein Zitat aus dem Rotkäppchen...)! |
|